Jerusalem Altstadt 24.08.2017

Es ist 07:00 und mehr oder weniger alle wachen auf. Es ist Zeit die Morgenstunden zu nutzen um die Altstadt Jerusalems nicht in tobenden Touristenmengen zu erleben. 
Nach einem kurzen Frühstück mit Pita und Humus brechen wir auf in Richtung Altstadt. Das Wetter ist im Vergleich noch recht kühl, doch die Morgensonne sticht. Mit verschlafenen Augen und langsamen Schritt betreten wir, die noch schlafende Altstadt. Einige Geschäfte öffnen erst, paar alte Männer und Frauen sitzen alleine am Straßenrand und hören sich den Ezan (Ruf zum islamischen Gebet) an. Viele verschiedene Leute, Charaktäre und Religion treffen aufeinander. Hier ein jüdisch Orthodoxer, da ein Moslem. 
Wir passieren die ersten schwer bewaffneten Sicherheitskräfte, die uns mit einem düsteren Blick beobachten. Der erster Metalldetektor war kein Hindernis. Wir sind alle recht zügig durchgekommen und haben den Platz betreten, auf dem wir eine Masse Juden beten gesehen haben. Es war die Klagemauer. Eine 57 Meter lange, recht große Mauer, welche für Juden viel mehr ist als nur Überbleibsel eines Tempels. Gewisse Regeln die man beachten muss bestätigen dies. Eine Kopfbedeckung tragen, ihr niemals den Rücken kehren oder (was zwar nirgends stand aber selbstverständlich ist) den Gläubigen, welche zum Gebet hingegangen sind nicht im Weg zu stehen. Was mir jedoch komisch vorkam ist, dass neben (aus meinen Augen) vergleichbar in Trance stehenden betenden Juden, auch Juden dort waren die mit dem Rücken zur Mauer standen und Selfies machten. Was mir wieder sehr stark auffiel, waren die Blicke, welche mir teils sogar das Gefühl gegeben hatten unerwünscht zu sein, noch viel stärker waren als woanders.
Am Weg zur Al-Aqsa Moschee und des Felsendoms mussten wir nochmal durch einen Metalldetektor, bei dem die Sicherheitskräfte jedoch viel strenger waren. Da kamen Fragen wie "Woher kommen Sie?" oder "Welcher Religion gehören Sie an?", was wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist das das Betreten von Juden unerwünscht ist. Den Körper zu bedecken und nicht zu enge Kleidung zu tragen war von den Sicherheitskräften vorgegeben. Da wir weder in die Moschee noch in den Felsendom durften, kann ich nicht besonders viel meiner Eindrücke beschreiben. Die Anlage war groß und sehr schön. Die Blicke haben sich jedoch nicht geändert. Das Gefühl unerwünscht zu sein, welches in den Blicken steckt hat wohl nichts mit der Religion der Person zutun sondern einfach nur darum das wir eine typische "Tourigruppe" sind. Als uns nett der Ausgang gezeigt wurde haben wir beschlossen die indirekte Aufforderung, den Platz zu verlassen auch respektiert und sind rausgegangen.
Danach sind wir durch die Altstadt geschländert und haben uns den Markt, der schon voll belebt war angeschaut und auch Kleinigkeiten eingekauft.

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